Ausstattung und technische Daten
Das Áspero GRX RX815 Di2 ist ein Gravelbike, das von Cervélo 2023 in der Ausführung „Aspero-5 GRX RX815 Di2“ angeboten wird. Hier sind die wichtigsten Eckpunkte:
- Rahmen & Gabel
Rahmen und Gabel bestehen aus Vollcarbon. Die Gabel („Áspero Fork“) ist konisch (tapered) und bietet sogenannte Trail Mixer-Funktion: das heißt, du kannst zwischen zwei Einstellungen wechseln, um das Lenk- und Frontverhalten zu beeinflussen, insbesondere wenn du unterschiedliche Rad-/Reifenmaße (700c vs. 650b) nutzt.
Kompatibilität: 12×100 mm vorne und 12×142 mm hinten für Steckachsen (Thru-Axles). - Reifenfreiheit / Maße
Es ist Platz für bis zu 700c × 40 mm Reifen oder 650b × 49 mm, je nach Felgenbreite, Profil und ob alles exakt paßt – Cervélo empfiehlt, etwa 4 mm Freiraum zwischen Reifen und Rahmen bzw. Gabel beizubehalten. - Schaltung und Antrieb
Elektronisch: Shimano GRX RX815 Di2, 2×11 Gänge.
Kurbel: Shimano GRX FC-RX810 mit 48/31 Kettenblättern.
Kassette: HG800, 11-34 Zähne. Kette: CN-HG701. - Bremsanlage
Hydraulische Scheibenbremsen von Shimano GRX (RX815) vorn und hinten. Bremsscheiben: 160 mm vorne und hinten. Center-Lock Befestigung. - Laufräder & Reifen
Werkmäßig sind Reifen vom Typ Panaracer Gravel King SK montiert, üblicherweise 700×38 c (≈38-622) oder ähnliche Maße.
Felgen und Laufräder: Reserve 40/44 (je nach Version) mit Tubeless-Ready Ausstattung, Center-Lock System. - Komponenten & Cockpit
Lenker: Carbon (Cervélo AB09), mit etwa 16° Flare.
Vorbau: meist Aluminium oder eine hochwertige Legierung, passend dimensioniert auf die Rahmenform. Sattelstütze: Carbon, Easton EC70 mit 27.2 mm Durchmesser. Sattel: Prologo Dimension NDR T4.0 oder Variationen davon. - Geometrie
Das Aspero gibt es in verschiedenen Rahmengrößen: 48, 51, 54, 56, 58, 61 cm.
Der Trail-Wert ist relativ konstant über Größen hinweg (mit kleinen Anpassungen je nach Reifen/Radgröße) und das Rad zielt auf ein sportlich-direktes Lenkverhalten, besonders bei schneller Fahrt.
Negative Gesichtspunkte
Auch der beste technische Aufbau kann nicht alle Wünsche erfüllen, und aus den Quellen lassen sich einige Kritikpunkte herausarbeiten – was nicht heißt, dass sie zwingend gravierend sind, aber wichtig für eine realistische Einschätzung:
- Härte / Komfort
Das Rad wird öfter beschrieben als „sportlich und hart“. Auf sehr steinigen, unebenen Gravel-Abschnitten oder bei groben Schotterwegen könnten Vibrationen stärker wahrnehmbar sein – insbesondere wenn man kleinere Reifen fährt oder keine besonders dämpfende Reifen-/Felgenkombination wählt. - Handling bei langsamer Fahrt
Bei niedrigen Geschwindigkeiten soll das Lenkverhalten etwas unruhiger sein, weil der vordere Part sehr agil und reaktiv ist. Wer sich langsam oder technisch durch Trails bewegt, könnte das als schwierig empfinden. - Montagepunkte und Zubehör
Es gibt Berichte, dass das Aspero nicht übermäßig viele Befestigungsmöglichkeiten bietet (zum Beispiel für Gepäck, Schutzbleche oder Bikepacking). Wer Touren mit viel Gepäck plant, muss eventuell nachrüsten oder Kompromisse eingehen. - Gewicht vs. Robustheit
Carbonrahmen sind leicht und steif, aber mit einer sportlichen Auslegung erhöht sich das Risiko, dass die Robustheit gegen grobe Schläge oder starke Einschläge bei Offroad-Einsätzen Kompromisse eingeht. Wer häufig auf extrem unbefestigten Wegen oder bei ruppigem Geläuf unterwegs ist, sollte darauf achten, Reifen, Felgen und Setup entsprechend robust zu wählen. - Preis/Wert (ohne genauen Preis, aber hinsichtlich Ausstattung)
Obwohl du explizit nicht auf den Preis eingehen willst: Manche Berichte deuten an, dass man für vergleichbare Ausstattung bei anderen Marken ähnliche Features bekommt – das heißt, der Wert hängt stark davon ab, wie wichtig einem Komponenten wie Di2 Elektronik, High-End Carbonrahmen oder Komfort über Ausdauer ist. (Ich erwähne das nicht als Kritik aufs Geld, sondern als Hinweis: Ausstattung allein macht noch keinen perfekten Fit.)
Positive Eigenschaften
Hier kommen aus meiner Sicht die Qualitäten, die das Áspero GRX RX815 Di2 wirklich herausheben – und warum ich beim Gedanken daran begeisterter werde:
- Schnelligkeit und Effizienz
Die Kombination aus steifem Carbonrahmen, Di2 Elektronikschaltung und moderater Reifenfreiheit erlaubt eine Performance, die in vielen Situationen an ein Rennrad heranreicht. Auf hartem Gravel oder Asphalt kann man ordentlich Tempo machen. Wer gerne längere Strecken schnell zurücklegt, wird das spüren. Die elektronische Schaltung (GRX RX815 Di2) bietet exakte, schnelle Wechsel und gute Kontrolle, auch unter Belastung. Ich schätze sehr, wie sauber Di2 schaltet, gerade wenn man kurz vor einer steilen Rampe ist oder schnell reagieren muss. - Variabilität und Vielseitigkeit
Reifenfreiheit bis zu 700c × 40 mm bzw. 650b × 49 mm eröffnet viel Spielraum: schmalere Reifen für schnellen Asphalt, breitere für ruppige Wege oder Schotter. Der Trail Mixer in der Gabel hilft, das Lenkverhalten an unterschiedliche Rad-/Reifenkombinationen anzupassen. Damit ist das Aspero kein starrer Kompromiss, sondern ein flexibles Werkzeug. - Schaltung & Bremsen
Die GRX RX815 Di2 Gruppe als Herzstück – präzise, zuverlässig und komfortabel. Hydraulische Scheibenbremsen mit 160 mm Rotor bieten starke Verzögerung bei unterschiedlichen Bedingungen (nass, matschig, etc.). Dieses Setup wirkt insgesamt hochwertig und gut durchdacht. Für viele Nutzer dürfte dies den Unterschied machen, wenn es bergab geht oder in schwierigem Gelände. - Design und Verarbeitung
Cervélo hat hier nicht einfach ein Gravelbike gebaut, das „nur robust“ ist. Die Ästhetik, das Finish, Details wie die interne Kabelführung, die Wahl der Komponenten (Lenker, Sattelstütze, etc.) zeigen, dass man auch auf Stil und Form Wert legt. Für diejenigen, die sich am Rad optisch erfreuen, ist das kein Nebenschauplatz. Ich meine: Radfahren ist auch Sinnesfreude. - Sportliche Geometrie
Die Geometrie ist klar auf Performance ausgelegt: reach, Stack, Lenkwinkel etc. ergeben ein sportliches, sägezahnartiges Profil, das bei schneller Fahrt Stabilität gibt und gute Rückmeldung bietet. Für Fahrer, die ein aktives Handling mögen, ist das ein Plus. Wenn man oft auf Asphalt, schnell über welliges Terrain oder bei Rennen unterwegs ist, spielt das Aspero seine Stärken aus. - Qualitätskomponenten & Ausstattung
Details wie Reserve-Felgen (Tubeless ready), Center-Lock Bremsscheiben, Carbonlenker mit Flare, durchgehende Kabelintegration etc. zeigen, dass nicht gespart wurde, wo es zählt. Ich glaube, dass diese Komponenten zusammen mit dem Rahmen wirklich eine Komplettlösung ergeben, die sowohl ambitionierten Gravel-Fahrern als auch Rennradfahrern, die mal abseits der Straße wollen, viel bieten kann.
Fazit und für wen ist das Fahrrad geeignet
Mein Eindruck ist: Das Cervélo Áspero GRX RX815 Di2 (2023) ist kein reines Schmankerl für Komfortfanatiker, kein Touren-Allrounder, der alle Wege verschont. Es ist ein sportlich ambitioniertes Gravelbike, das sich darauf versteht, Tempo, direkte Kontrolle und Vielseitigkeit zu verbinden – mit dem Anspruch, effiziente Leistung auf Asphalt und Schotter gleichermaßen zu liefern.
Zielgruppen, für die dieses Fahrrad besonders geeignet ist:
- Fahrer, die häufig auf graveligen Strecken unterwegs sind, aber auch nicht auf Asphalt verzichten wollen – z. B. Mixed-Tours, schnelle Wochenend-Abfahrten, Rennen oder Events, wo Geschwindigkeit zählt.
- Radfahrer, die Wert auf hochwertige Ausstattung legen – elektronische Schaltung, starke Bremsen, gute Reifen- und Felgen-Komponenten – und bereit sind, Kompromisse beim Komfort (z. B. härtere Fahrt, Fokus auf Steifigkeit) in Kauf zu nehmen.
- Sportlich ambitionierte Fahrer, die aggressivere Geometrien mögen, ein direktes Lenkverhalten bevorzugen und die technische Freiheit nutzen wollen, Reifen, Felgen oder Setup je nach Terrain anzupassen.
- Leute, die ein Bike suchen, das ein echter „Quiver-Killer“ sein kann – eines, das auf der Straße, auf festen Schotterwegen oder bei schnellen Gravel-Strecken eine gute Figur macht, ohne gleich mehrere Räder zu brauchen.
Für wen es weniger geeignet ist (um das Fazit abzurunden):
- Für Gelegenheitsfahrer, die vor allem auf Komfort und Fahrentspannung Wert legen und sich nicht regelmäßig über ruppige Wege bewegen.
- Für Touren mit viel Gepäck über viele Tage auf sehr schlechtem Untergrund, bei denen man Dämpfung, Federung oder besonders robuste Ausstattung brauchen würde.
- Für Fahrer, die bei sehr niedrigem Tempo (z. B. technisches Trailgelände oder Offroad-Challenges) unterwegs sind und ein leichter handhabbares Bike mit weniger direktem Handling bevorzugen.